Erstgespräch
Am Anfang des gemeinsamen Arbeitens steht das Erstgespräch. Inhaltlich dient es dazu sich miteinander bekannt zu machen und eine Kurzdiagnostik zu erstellen, anhand derer deutlich wird worin der Konflikt die Krise des Paares besteht und wo die Blockaden für die Partner deutlich spürbar sind. Anhand der Kurzdiagnostik ist es möglich, einen Entwicklungsweg und Inhalte und Ziele der Paartherapie zu skizzieren, die aus der Not und Blockierung in der Paardynamik herausführen können.

Krisenintervention
Meist befindet sich das Paar zu diesem Zeitpunkt in einer akuten Belastungs- und Krisensituation. Entschliesst sich das Paar zu einer Paartherapeutischen Arbeit, ist deshalb die erste Phase die Krisenintervention. Dies ist vor allem eine Klärungs- und Stabilisierungsphase, in der erste Schritte zum Dialog miteinander entwickelt und vorhandene Potentiale und Ressourcen des Paares gestärkt werden. Dauer ca.15-25 therapeutische Sitzungen.

Biografiearbeit
Hat das Paar wieder deutlich an Basis miteinander gewonnen und ist bereit, vertieft nach den Gründen für die hartnäckigen Blockierungen zu forschen, dann schliesst sich das Herzstück der Paartherapie an: 

Die biografische Arbeit. Nachdem im ersten Teil des therapeutischen Prozesses die Stabilisierung des Paares über Ressourcen, Dialogfähigkeit und Positionierung in den eigenen Grenzen inhaltliche Schwerpunkte sind, geht es jetzt im zweiten Teil um die eigenen, lebensgeschichtlich (biografisch) erlernten und geprägten Konfliktlösungs- bzw. Konfliktvermeidungsmuster. Alle Menschen erleben und erlernen von 0 bis ca. 18 Jahre die wesentlichen Prägungen für persönliche eigene Konfliktlösungsmuster. 

Diese erweisen sich später im Leben und in der Paarbeziehungoft aber als Konfliktvermeidungs- bzw. Konfliktblockierungsmuster. Hier gilt es im paartherapeutischen Prozess in der eigenen Lebensgeschichte – so kurz wie möglich und so lange wie nötig – nach den prägenden Botschaften zu suchen, die meistens unbewusst den dialogisch klärenden Prozess in der Streitkultur des 
Paares ver- und behindern. Sind diese Botschaftenprägungen erst einmal bewusst und hinterfragt worden, lässt sich in der Paarbeziehung endlich ein Umdenken, Umfühlen – eine Neuorientierung in der Liebe in Gang setzten.

Neuorientierung
Neuorientierung heisst, mit dem Erkennen der eigenen Beziehungsfallen die Chance zu haben, neue Strukturen und Konfliktbewältigungsschritte und -muster in der Liebesbeziehung zu erlernen und im therapeutischen Prozess umzusetzen. Dieses Umsetzten schafft in der Paarbeziehung neue Bindungs- und Orientierungsmöglichkeiten und bedeutet auch Heilung alter Verletzungen, Versöhnung der Partner und eine vertiefte Vertrauensbasis in der Liebesbeziehung.

Die Neuorientierung läutet auch die ersten deutlich wahrnehmbaren Lösungsschritte aus dem therapeutischen Prozess ein, einer organisch entwicklungsbedingten Lösung zu mehr Eigenverantwortung und Eigenstand der einzelnen Partner.

Sexualtherapie
Die Sexualtherapie ist in der Regel Bestandteil der Paartherapie.

In der Sexualität findet die intimste Form des Paardialoges statt und kann daher nicht separiert betrachtet werden.